Junge Menschen in Deutschland verzichten eher auf Alkohol als auf Netflix

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Die steigenden Lebenshaltungskosten haben das Konsumverhalten junger Menschen in Deutschland verändert. Laut einer aktuellen Umfrage des Onlinehändlers Northerner sind 18- bis 24-Jährige bereit, ihr Konsumverhalten zu reduzieren – vor allem, wenn es um finanzielle Einsparungen oder gesundheitliche Vorteile geht.

Alkohol und Zigaretten? Lieber darauf verzichten als auf Streaming

Knapp 20 Prozent der rund 1.000 Befragten dieser Altersgruppe gaben an, auf Zigaretten verzichten zu wollen. Auch Alkohol brauchen sie nicht: Rund 18 Prozent würden ihn bei finanziellen Engpässen eher streichen. Deutlich weniger kompromissbereit zeigen sich junge Erwachsene hingegen bei digitalen Freizeitangeboten. Nur sechs Prozent wären bereit, ihr Streaming-Abo oder Gaming-Angebot zu kündigen.

Geld und Gesundheit wichtigste Gründe für Verzicht

Der Hauptgrund für den Verzicht ist laut Umfrage pragmatisch: Mehr als ein Drittel der Befragten motivieren gesundheitliche Vorteile (36,3 Prozent) und die finanziellen Gründe (35,6 Prozent). Moralische Aspekte spielen hingegen kaum eine Rolle – lediglich sieben Prozent verzichten aufgrund sozialer oder ökologischer Bedenken.

Generation Z prüft Online-Shopping kritischer

Auch beim Thema Online-Shopping zeigt sich ein Wandel. Fast ein Viertel der Befragten gab an, auf spontane Online-Käufe am ehesten verzichten zu können. Im Vergleich: Bei den über 55-Jährigen liegt dieser Anteil bei nur 15 Prozent. „Wir sehen, dass junge Menschen Online-Shopping nicht grundsätzlich ablehnen – aber sie stellen es zunehmend infrage“, sagt Markus Lindblad, Deutschlandsprecher von Northerner.  Für ihn ist das ein Zeichen für einen bewussteren Umgang mit Konsum in der jungen Generation.

Rauchen verliert an Bedeutung

Auch das klassische Rauchen scheint in der jungen Generation out zu sein: Viele verzichten oder wechseln zu Alternativen wie E-Zigaretten oder Nikotinbeuteln. Erneut zeigt sich ein generationsübergreifender Unterschied: Während rund 20 Prozent der 18- bis 24-Jährigen bereit sind zu verzichten, liegt der Anteil bei den über 55-Jährigen bei nur 15,5 Prozent.

Konsumverzicht aus Eigennutz – nicht aus Idealismus

Die Ergebnisse der Northerner-Umfrage zeigen deutlich: Junge Erwachsene in Deutschland sind eher bereit, Gewohnheiten aufzugeben – allerdings nur, wenn es sich für sie persönlich lohnt. Sie halten sich zurück, um gesünder zu leben und zu sparen. Ein außergewöhnliches Umwelt- oder Sozialbewusstsein ist nicht vorhanden.

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