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Warnung, Gefährdetes FSJ: Budgetkürzungen und ihre Folgen

Eine junge Frau macht ein FSJ im Kindergarten und beschäftigt sich mit Kindern.

Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) steht vor einer ernsthaften Bedrohung: Der Bund plant, seine finanzielle Unterstützung für 2025 zu reduzieren, was erhebliche Auswirkungen auf die Stellenangebote und die Qualität der pädagogischen Begleitung haben könnte.

Der aktuelle Stand des FSJ's

In Bayern engagieren sich jährlich rund 3.900 junge Menschen im FSJ, organisiert durch Träger wie die Caritas und die Diakonie. Das FSJ bietet nicht nur praktische Erfahrungen in sozialen Einrichtungen, sondern auch 25 verpflichtende Seminartage zur persönlichen und beruflichen Weiterbildung. Der Bund finanziert ausschließlich das pädagogische Begleitprogramm, während das monatliche Taschengeld von bis zu 604 Euro von den Trägern und Einsatzstellen selbst aufgebracht wird.

Die Problematik des Freiwilligem sozialen Jahrs

Die geplanten Kürzungen könnten dazu führen, dass viele Träger weniger FSJ-Stellen anbieten oder sogar ganz aufgeben müssen. Ohne klare finanzielle Zusagen vom Bund und aufgrund der späten Haushaltsplanungen für 2025, die erst Ende November im Bundestag diskutiert werden, besteht für die Träger eine große Planungsunsicherheit. Dies könnte das FSJ zum Minusgeschäft machen, da es keinen Anspruch auf eine feste Finanzierung gibt.

Bayerns Position beim FSJ

Der Freistaat Bayern unterstützt die Träger derzeit mit 28 Euro pro FSJler und Monat. Im Vergleich dazu investiert Baden-Württemberg 45,83 Euro. Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf fordert, dass der Bund seine Kürzungen rückgängig macht und stattdessen die Mittel erhöht, um die wertvolle Arbeit der FSJler zu sichern.

Auswirkungen auf Jugendliche durch das FSJ

Für Schulabgänger, die das FSJ als wichtige Orientierungsphase und Möglichkeit zur Persönlichkeitsentwicklung betrachten, könnte die Reduzierung der FSJ-Stellen gravierende Folgen haben. Eine Kürzung der Mittel würde nicht nur die Anzahl der verfügbaren Stellen senken, sondern auch die Qualität der pädagogischen Begleitung beeinträchtigen.

FSJ Kultur, Sport und Ökologie

Neben dem klassischen sozialen Bereich gibt es auch das FSJ in den Bereichen Kultur, Sport und Ökologie. Diese bieten einzigartige Möglichkeiten, in verschiedenen Sektoren wertvolle Erfahrungen zu sammeln:

Engagierte Jugendliche arbeiten in kulturellen Einrichtungen wie Theatern, Museen oder Musikschulen und unterstützen bei Veranstaltungen, Projekten und administrativen Aufgaben.

Teilnehmer unterstützen Vereine und Sporteinrichtungen, helfen bei der Organisation von Trainings und Veranstaltungen und sammeln Erfahrungen in der sportlichen Jugendarbeit.

Hier engagieren sich junge Menschen im Umwelt- und Naturschutz, in ökologischen Projekten und Bildungsarbeit.

Auch diese Bereiche könnten von den Kürzungen betroffen sein, was die Vielfalt der Möglichkeiten einschränken und den Zugang zu diesen wertvollen Erfahrungen für viele Jugendliche erschweren würde.

Was bedeutet das für Euch?

Für Jugendliche in Bayern, die sich sozial, kulturell, sportlich oder ökologisch engagieren und wertvolle Berufserfahrungen sammeln möchten, könnte das FSJ künftig weniger attraktiv oder gar nicht mehr verfügbar sein. Es ist wichtig, dass ihr euch frühzeitig informiert und mögliche Alternativen prüft, um eure Pläne nicht durch die finanzielle Unsicherheit des FSJ gefährden zu lassen.

Zum Thema

Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)

Ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) ist ein soziales Bildungs- und Orientierungsjahr für junge Menschen, das ihnen die Möglichkeit bietet, sich in verschiedenen sozialen Bereichen zu engagieren und wertvolle Erfahrungen zu sammeln.

  • Dauer: Ein FSJ dauert in der Regel 12 Monate, kann aber zwischen 6 und 18 Monaten variieren. In Ausnahmefällen ist eine Verlängerung auf bis zu 24 Monate möglich.
  • Voraussetzungen: Teilnehmer müssen die Vollzeitschulpflicht erfüllt haben und dürfen das 27. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Es gibt keine spezifischen Anforderungen an den Schulabschluss.

Das FSJ kann in verschiedenen Bereichen abgeleistet werden, darunter:

  • Kinder- und Jugendarbeit
  • Gesundheits- und Altenpflege
  • Sportvereine
  • Kulturelle Einrichtungen
  • Schulen
  • Umwelt- und Naturschutz
  • Landschafts- und Denkmalpflege
  • Taschengeld: Teilnehmer erhalten ein Taschengeld, das je nach Träger und Einsatzstelle variiert. Es liegt in der Regel zwischen 150 und 400 Euro monatlich.
  • Weitere Leistungen: FSJ-Teilnehmer haben Anspruch auf Kindergeld, Urlaub (in der Regel 26 bis 30 Tage pro Jahr), und Sozialversicherungsbeiträge werden vom Träger übernommen.
  • Berufliche Orientierung:Das FSJ bietet Einblicke in verschiedene Berufsfelder und hilft bei der beruflichen Orientierung.
  • Persönliche Entwicklung:Teilnehmer entwickeln soziale Kompetenzen, Verantwortungsbewusstsein und Teamfähigkeit.
  • Netzwerk:Junge Menschen knüpfen wertvolle Kontakte und bauen ein berufliches Netzwerk auf.
  • Gesellschaftlicher Beitrag: FSJ-Teilnehmer leisten einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft, indem sie in sozialen Einrichtungen mitarbeiten und Menschen in Not unterstützen.
  • Förderung des Ehrenamts: Das FSJ fördert das bürgerschaftliche Engagement und stärkt den sozialen Zusammenhalt.
  • Bewerbung: Es gibt keine festen Bewerbungsfristen. Bewerbungen sind jederzeit möglich, und Starttermine können flexibel vereinbart werden.
  • Teilzeit: In bestimmten Fällen ist auch ein FSJ in Teilzeit möglich, insbesondere wenn persönliche oder familiäre Gründe vorliegen.

Das FSJ bietet jungen Menschen eine wertvolle Möglichkeit, sich sozial zu engagieren, neue Fähigkeiten zu erlernen und gleichzeitig einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten.

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