Inhaltsverzeichnis
ToggleSchon mal davon geträumt, einfach aus dem Unterricht rauszugehen – ganz legal? Nein, das ist kein Trick und keine Ausrede, sondern ein echtes Schulkonzept: das Drehtürmodell. Dabei verlassen Schüler für eine bestimmte Zeit den regulären Unterricht, um an eigenen Projekten zu arbeiten. Klingt gut? Ist es auch – vor allem, wenn du besondere Interessen oder Talente hast, die im normalen Schulstoff zu kurz kommen.
Was ist das Drehtürmodell überhaupt?
Stell dir vor, du bist gerade im Deutschunterricht, aber statt Gedichtanalyse darfst du an deinem eigenen Kurzfilm oder einer App-Idee arbeiten. Du gehst also „durch die Drehtür“ raus – natürlich mit Erlaubnis – und nutzt die Zeit, um dich mit dem zu beschäftigen, was dich wirklich interessiert. Danach kommst du wieder zurück in den Unterricht. Daher auch der Name: Du gehst raus, kommst aber wieder rein – wie durch eine Drehtür.
Das Modell wurde ursprünglich in den USA entwickelt und hat einen wichtigen Gedanken: Begabung zeigt sich nicht nur in Noten, sondern auch in Kreativität, Neugier oder der Motivation, eigene Ideen umzusetzen.
Drehtürmodell nur an Eliteschulen? Ganz und gar nicht!
Man könnte meinen, dass so ein innovatives Konzept wie das Drehtürmodell nur an Privatschulen möglich ist – aber das stimmt nicht! Auch viele staatliche Schulen setzen das Modell erfolgreich um. Ob Grundschule, Gesamtschule oder Gymnasium: In ganz Deutschland gibt es Schulen, die ihren Schülern mit dem Drehtürmodell mehr Freiraum fürs Lernen bieten. Ein Beispiel ist das Dürer-Gymnasium in Nürnberg, das das Modell bereits seit Jahren nutzt, um engagierte Schüler individuell zu fördern. Oft geschieht das im Rahmen der Begabungsförderung oder als Teil moderner Schulentwicklung. Das Beste daran: Es funktioniert auch ohne großes Budget – mit engagierten Lehrkräften, guten Ideen und der Bereitschaft, neue Wege zu gehen.
Für wen ist das Drehtürmodell gedacht?
Kurz gesagt: Für alle, die mehr wollen. Es richtet sich vor allem an Schüler, die unterfordert sind, weil sie schneller lernen oder eigene Ideen haben, die im normalen Unterricht keinen Platz finden. Du musst also kein Mathe-Genie sein – auch kreative Köpfe, Bastler, Tüftler oder Schreiberlinge können vom Drehtürmodell profitieren.
Übrigens: Auch wenn du in der Schule (noch) keine Topnoten hast, aber z. B. ein cooles Projekt starten willst, kann das Modell dir helfen, deine Stärken zu zeigen.
Was macht man in der „Drehtür“-Zeit?
Das hängt ganz von deinen Interessen ab. Manche arbeiten an wissenschaftlichen Themen, andere programmieren, bauen etwas oder schreiben eine eigene Geschichte. Wichtig ist, dass du selbstständig arbeitest und an etwas dranbleibst, was dich wirklich begeistert. Wenn du in einem bestimmten Fach unterfordert bist, hast du auch die Möglichkeit, dieses Fach in einer höheren Jahrgangsstufe zu besuchen.
In vielen Schulen gibt es verschiedene Enrichment-Typen, also Lernangebote:
- Typ I: Du lernst neue Themen kennen – zum Beispiel durch Workshops oder Vorträge. Hier kannst du erstmal reinschnuppern.
- Typ II: Du vertiefst ein Thema und lernst z. B. Methoden zum Problemlösen oder Recherchieren.
- Typ III: Du arbeitest an deinem eigenen Projekt. Komplett selbstgesteuert, mit echten Ergebnissen. Das kann von einem Podcast bis zum Bau eines Roboters alles sein.
Was bringt mir das?
Mehr als du denkst:
- Du lernst selbstständig zu arbeiten – eine Fähigkeit, die dir auch nach der Schule viel bringt.
- Du entwickelst deine Interessen weiter und findest vielleicht sogar deinen späteren Beruf.
- Du bekommst mehr Motivation, weil du an etwas arbeitest, das dich wirklich interessiert.
- Du wirst gesehen – deine Talente, auch wenn sie im Unterricht vielleicht untergehen, bekommen Raum und Anerkennung.
Gibt’s das auch digital?
Ja! Die neueste Version ist die Digitale Drehtür. Hier kannst du dich auch online in Projekte einklinken, digitale Tools nutzen oder mit Schülern aus ganz Deutschland zusammenarbeiten. Das macht Lernen noch flexibler und moderner.
Und wie komme ich da rein?
Sprich deine Lehrer an! Viele Schulen bieten das Drehtürmodell an oder entwickeln gerade entsprechende Angebote. Wichtig ist, dass du Interesse zeigst und eine Idee hast, woran du arbeiten möchtest. Denn das Drehtürmodell ist mehr als nur eine kurze Pause vom Unterricht. Es ist eine echte Chance, deine Stärken zu entdecken und weiterzuentwickeln – und das auf deine eigene Art. Also: Drehtür auf, Zukunft rein!
Quelle: Karg Magazin
– unterstützt durch KI –
Lesetipp: Nebenjob: Geld verdienen neben der Schule oder dem Studium – so geht’s!