Inhaltsverzeichnis
ToggleBAföG kann dir den Weg durch Schule, Ausbildung oder Studium erleichtern – vor allem dann, wenn du finanziell auf dich allein gestellt bist. Aber was genau ist BAföG eigentlich, wer bekommt es, wie hoch ist die Förderung und wie funktioniert die Rückzahlung? Der Semesterbeitrag für das Studierendenwerk, AStA und eventuell ein Semesterticket wird nicht als Studiengebühren betrachtet.
👉 In diesem Artikel bekommst du einen kompletten Überblick über das BAföG 2025 – verständlich erklärt und auf dem neuesten Stand.
Was bedeutet BAföG?
BAföG ist die Abkürzung für das Bundesausbildungsförderungsgesetz. Es regelt, wie der Staat Schüler, Azubis und Studierende finanziell unterstützt, wenn die eigenen Mittel (oder die der Eltern) nicht ausreichen. Dies gilt für verschiedene Arten von Schulen, einschließlich der spezifischen Voraussetzungen für die Förderung von schulischen Ausbildungen.
Das Besondere:
50 % Zuschuss, den du nicht zurückzahlen musst
50 % zinsloses Darlehen, das du nach dem Abschluss zurückzahlst – maximal 10.010 €
Ziel ist es, Chancengleichheit zu schaffen: Damit jeder unabhängig vom Elternhaus eine gute Ausbildung machen kann.
Wer hat Anspruch auf BAföG?
Nicht jede:r bekommt BAföG – aber viel mehr als du vielleicht denkst! Die wichtigsten BAföG-Voraussetzungen:
Ausbildungsart
BAföG gibt’s für:
Schüler an Berufsfachschulen, Fachoberschulen oder Fachschulen
Studierende an Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen
Azubis in bestimmten schulischen Ausbildungen (z. B. Erzieher, Physiotherapeut)
Menschen in einer Aufstiegsfortbildung (dann über das Aufstiegs-BAföG)
Wohnsituation & Alter
Du bist bei Studienbeginn unter 45 Jahre alt. Die Altersgrenze ist wichtig, da sie auch die Berechnung von zusätzlichen Zahlungen bei der Betreuung von Kindern beeinflusst. Für Kinder unter 14 Jahren gibt es seit 2019 neue Regelungen, die vorherige Altersgrenzen ersetzen und zusätzliche Förderungen ermöglichen.
Du wohnst nicht mehr bei deinen Eltern? Dann gibt’s mehr Geld für Miete
Du ziehst für die Ausbildung um? Auch das erhöht den BAföG-Satz
Einkommen der Eltern
Der Klassiker: „Ich krieg eh kein BAföG, meine Eltern verdienen zu viel.“
Stimmt oft nicht! Die Freibeträge wurden 2024/25 erhöht, viele haben trotzdem Anspruch – vor allem, wenn mehrere Geschwister in Ausbildung sind.
Staatsangehörigkeit
Du brauchst in der Regel die deutsche Staatsbürgerschaft, aber auch viele ausländische Schüler und Studierende können BAföG bekommen, z. B. mit Daueraufenthaltstitel oder nach 5 Jahren Aufenthalt mit Arbeit.
Wie viel BAföG bekomme ich?
Der BAföG-Höchstsatz 2025 liegt bei 934 € pro Monat für Studierende, wenn du:
nicht mehr bei deinen Eltern wohnst
keine eigenen Einnahmen hast
gesetzlich versichert bist
Für Schüler und Azubis gelten andere Sätze, die sich an ähnlichen Faktoren orientieren.
Bestandteile des BAföG-Satzes:
Posten | Betrag (maximal) |
---|---|
Grundbedarf | 452 € |
Wohnpauschale | 360 € (wenn du nicht bei den Eltern wohnst) |
Krankenversicherung | ca. 122 € (falls nicht familienversichert) |
Pflegeversicherung | ca. 28 € |
Kinderbetreuungszuschlag | 160 € pro Kind |
Bonus: elternunabhängiges BAföG
Du bekommst elternunabhängiges BAföG, wenn du:
vor dem Studium 5 Jahre voll gearbeitet hast (nach der Schule)
eine Berufsausbildung + 3 Jahre Arbeit nachweisen kannst
Dann zählt das Einkommen deiner Eltern gar nicht mehr – ideal, wenn du auf eigenen Beinen stehst.
BAföG beantragen – So geht’s Schritt für Schritt
1. BAföG online beantragen
Am einfachsten geht’s über das offizielle Portal:
Dort kannst du deinen Antrag digital ausfüllen und hochladen. Viele Bundesländer arbeiten komplett papierlos.
2. Diese Unterlagen brauchst du:
Formblatt 1: Persönliche Angaben
Studien-/Schulbescheinigung
Einkommensnachweise deiner Eltern (vom vorletzten Jahr)
Nachweis über dein eigenes Einkommen/Vermögen
ggf. Mietvertrag oder Krankenversicherungsnachweis. Der Nachweis der Wohnsituation muss in geeigneter Form erfolgen, z.B. durch einen Mietvertrag.
3. Fristen beachten!
Antrag rechtzeitig stellen – BAföG wird erst ab dem Antragsmonat gezahlt
Am besten: 2 bis 3 Monate vor Studienbegin
BAföG-Rechner: So berechnest du deine Förderung
Der BAföG-Rechner ist ein unverzichtbares Werkzeug, um deine mögliche Förderung zu berechnen. Mit diesem praktischen Tool kannst du schnell und unkompliziert herausfinden, ob du Anspruch auf BAföG hast und wie hoch deine Förderung ausfallen könnte. Der Rechner fragt nach deinen persönlichen Daten, wie deinem Einkommen, Vermögen und deiner Ausbildungsart, und berechnet daraufhin deine Förderung.
Um eine genaue Berechnung zu erhalten, ist es wichtig, dass du alle erforderlichen Informationen bereithältst. Der BAföG-Rechner ist sowohl auf der offiziellen Website des BAföG als auch in der BAföG Digital App verfügbar. Nutze diese Möglichkeit, um dir einen ersten Überblick zu verschaffen und deine Chancen auf finanzielle Unterstützung zu prüfen.
Zuständigkeit und Bearbeitung
Die Zuständigkeit für deinen BAföG-Antrag liegt beim zuständigen Amt für Ausbildungsförderung. Dieses Amt ist dafür verantwortlich, deinen Antrag zu bearbeiten und über deine Förderung zu entscheiden. Es ist entscheidend, dass du deinen Antrag fristgemäß stellst, um sicherzustellen, dass deine Förderung rechtzeitig beginnt.
Die Bearbeitung deines Antrags kann einige Zeit in Anspruch nehmen, daher ist es ratsam, deinen Antrag möglichst frühzeitig zu stellen. So vermeidest du Verzögerungen und kannst sicher sein, dass du rechtzeitig finanzielle Unterstützung erhältst.
Wer ist für deinen Antrag zuständig?
Das zuständige Amt für Ausbildungsförderung ist in der Regel das Amt, das für deinen Wohnort zuständig ist. Du kannst das zuständige Amt auf der Website des BAföG oder bei deiner Stadt- oder Kreisverwaltung erfragen. Es ist wichtig, dass du den richtigen Antrag stellst und alle erforderlichen Unterlagen beifügst, um sicherzustellen, dass dein Antrag bearbeitet wird.
Wenn du Fragen hast, kannst du dich an das zuständige Amt wenden oder die BAföG-Hotline kontaktieren. Die BAföG-Beantragung kann online oder schriftlich erfolgen, und es ist ratsam, die BAföG Digital App zu nutzen, um den Antrag zu stellen und den Bearbeitungsstatus zu verfolgen. So behältst du stets den Überblick und kannst sicher sein, dass dein Antrag korrekt und vollständig eingereicht wird.
BAföG zurückzahlen – Wie funktioniert das?
Nur die Hälfte des BAföG musst du zurückzahlen – und zwar frühestens 5 Jahre nach dem Ende der Förderungshöchstdauer (also in der Regel nach dem Studium).
Wer wenig verdient, kann sich befreien lassen oder den Betrag aufschieben. Bei Verdacht auf einen Fehler in der Berechnung der Rückzahlung sollte dieser gemeldet werden.
Das Wichtigste zur Rückzahlung:
Maximal 10.010 € Rückzahlungspflicht
zinsfrei – keine teuren Kreditzinsen!
Rückzahlung in Raten über 20 Jahre, aber du kannst auch früher komplett tilgen und bekommst dann Rabatt
Wer wenig verdient, kann sich befreien lassen oder den Betrag aufschieben
BAföG im Ausland: Förderung für dein Auslandssemester
Du möchtest für ein Semester ins Ausland? Gute Nachricht: Auch das wird vom Staat unterstützt – über das sogenannte Auslands-BAföG.
Was wird gefördert?
Studiengebühren (bis 5.600 €)
Reisekosten
Auslandskrankenversicherung
ggf. höhere Wohnkosten
💡 Tipp: Der Antrag fürs Auslands-BAföG geht an spezielle Ämter – also frühzeitig kümmern! Der Erstantrag ist für den ersten Bewilligungszeitraum notwendig, um finanzielle Unterstützung zu erhalten.
Fazit: BAföG ist mehr als du denkst
Viele lassen BAföG einfach links liegen, weil sie denken: „Krieg ich eh nicht.“ Dabei lohnt sich der Antrag fast immer – selbst wenn du „nur“ 200 oder 300 Euro bekommst, ist das bares Geld vom Staat für deine Zukunft.
Also: Check deine Möglichkeiten, stell den Antrag rechtzeitig – und mach das Beste aus deiner Ausbildung!