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Wie ein Sommercamp meine Einstellung zum Ehrenamtlichen Engagement verändert hat

Was machst du in deinen Sommerferien normalerweise? Fährst du ans Meer? Mit deinen Freunden in eine große Stadt? Fahrt ihr noch mal in den Familienurlaub? Ich habe im letzten Sommer etwas ganz anderes für mich entdeckt. Ich bin als Junior Begleiter in ein internationales Sommercamp für Kinder in Japan gefahren. Ich hatte dort vier der besten Wochen meines Lebens und bereue keine Sekunde davon. CISV (Childrens International Summer Villages) bietet Camps und Austauschprogramme auf der ganzen Welt an. Ich habe an mehreren unglaublich schönen Programmen teilgenommen.

Mit elf Jahren bin ich als Teilnehmer in eines dieser vierwöchigen Villages gefahren. In den beiden darauffolgenden Jahren habe ich an zwei Austauschprogrammen teilgenommen. Einen zweiwöchigen nach Reggio Emilia in Italien und einen nach Bogotá in Kolumbien. Ich habe vor allem mit meinem kolumbianischen Austauschpartner Dani noch viel Kontakt und sowohl er als auch sein großer Bruder Felipe waren seitdem für mehrere Monate bei uns zu Besuch. Ich denke aber, dass es ein besonderes Erlebnis nicht nur als Teilnehmer, sondern als engagierter Betreuer mitzufahren. Und mir ist dabei aufgefallen, wie viel Spaß es macht freiwillig für eine gute Sache zu arbeiten, sich für etwas, das einem wichtig ist, zu engagieren. Selbst wenn es nur um Völkerverständigung unter elfjährigen geht.

Schließlich geht es bei ehrenamtlichem Engagement auch darum sich zu amüsieren und Menschen zu helfen. Es geht nämlich explizit nicht darum Geld oder irgendeine andere Art von Gewinn herauszuziehen. Das wichtigste was man für ehrenamtliche Arbeit bekommt ist die Freude und Dankbarkeit der Menschen, denen du hilfst. Egal ob du mit den Kindern im CISV Camp spielst oder bei der Feuerwehr Leben rettest. Ohne ehrenamtliche Arbeit funktioniert unser Land nicht. Es muss immer jemanden geben der bereit ist seine Freizeit für einen guten Zweck zu opfern. Wenn dieser gute Zweck dann auch noch so viel Spaß macht wie CISV, umso besser.

Bei CISV kann man sich auf viele Arten einbringen. Bis man 16 ist, kann man an auf die eigene Altersgruppe zugeschnittenen Sommercamps von bis zu 4 Wochen teilnehmen. Auch kann man auf ein bis zweiwöchige Youth Meetings fahren, die eher als Workshops gedacht sind. Ein anderer Teil sind die vielfältigen Austauschprogramme, bei denen man exotische Länder und besonders den eigenen Austauschpartner besser kennenlernt. Vor allem jemanden für bis zu 4 Wochen bei sich daheim zu haben und demjenigen so Deutschland näher zu bringen ist eine sehr intensive Erfahrung, die ich nur empfehlen kann.

© Nikolas Schäfer

Ab 16 Jahren kann man dann als Begleiter oder Organisator mitwirken. Sei es als Junior Counsellor in einem Village für elf-jährige oder als hauptamtlicher Begleiter bei einem Camp oder Austausch. Aber man muss natürlich nicht um die ganze Welt fahren um sich zu engagieren. Bei CISV kann man sich auch in der Heimat sehr gut einbringen. Vor allem bei den Vorbereitungswochenenden, bei denen sich die Teilnehmer der einzelnen Programme treffen kann man viel erleben und ein bis zwei Tage in das besondere CISV-Gefühl von Zusammengehörigkeit, Unbeschwertheit, Spaß und Toleranz eintauchen. Außerdem müssen die Chapter (regionale Unterorganisation) alle 2 Jahre ein Camp in der eigenen Stadt halten und auch dort kann man als Helfer oder Staff (Organisator) an einem Ferienlager teilnehmen, ohne dass man allzu weit reisen muss. Denn die Camps unterscheiden sich nicht grundlegend voneinander, egal ob du in Brasilien, Niedersachsen oder Singapur bist, du triffst überall enthusiastische, kontaktfreudige und interessante Menschen, die dein Leben bereichern werden.

Mein persönliches Resümee nach diesen Erfahrungen war ganz klar, Engagement kann cool sein, Engagement macht Spaß und bringt Lust auf mehr.

Text // Nikolas Schäfer

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