Top Bewerbung und trotzdem die Absage? Darum hat es nicht geklappt

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Authentisches Anschreiben, ein sorgfältig gestalteter Lebenslauf und ein überzeugendes Vorstellungsgespräch – und trotzdem kommt die Absage. Eine solche Enttäuschung trifft besonders hart, wenn man das Gefühl hat, dass im Bewerbungsprozess alles perfekt lief.

Gerade Berufseinsteiger, die sich um einen Ausbildungsplatz oder ihren ersten Job bemühen, machen diese Erfahrung häufig. Dabei liegt es oft nicht an der Qualifikation oder dem persönlichen Auftreten, sondern an Faktoren, die im Bewerbungsgespräch selten zur Sprache kommen.

In diesem Beitrag erfährst du, warum selbst gute Bewerbungen scheitern können – und wie du damit konstruktiv umgehst.

Die Stelle war schon vergeben – du wusstest es nur nicht

Manche Unternehmen schreiben Ausbildungs- oder Einstiegsstellen aus, obwohl sie schon intern besetzt sind. Eine Studie der Universität Bamberg zeigt: Rund ein Drittel aller Stellen in Deutschland wird intern vergeben, ohne echte Chance für externe Bewerberinnen und Bewerber.

Du passt (scheinbar) nicht ins Team

Fachlich bringst du alles mit – und trotzdem kommt die Absage? Dann könnte es daran liegen, dass du nicht so gut in das Unternehmen passt. Arbeitgeber achten zunehmend darauf, ob Persönlichkeit, Werte und Arbeitsstil zum Team und zur Unternehmenskultur passen. Laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sind Soft Skills und persönliche Passung oft entscheidender als Noten oder Berufserfahrung.

Tipp: Frag im Gespräch nach der Teamstruktur oder dem Arbeitsalltag. Überleg dir ehrlich, ob du dich in diesem Umfeld wohlfühlen würdest – nicht nur, ob du gut „ankommst“.

Du zeigst deine Soft Skills nicht

Technisch bist du top – doch im Gespräch wird nicht klar, wie du im Team arbeitest, mit Herausforderungen umgehst oder dich organisierst? Genau das sind oft die entscheidenden Punkte, vor allem bei Ausbildungen, wo Zusammenarbeit entscheidend ist.

Tipp: Bring konkrete Beispiele: Statt „Ich bin teamfähig“ sag lieber: „Ich habe in einem Schulprojekt die Koordination übernommen und alle Aufgaben verteilt.“

Falsche Vorstellungen von der Ausbildungsvergütung

Geld ist ein sensibles Thema, aber ein wichtiges. Wenn du im Gespräch eine unrealistisch hohe Gehaltsvorstellung nennst (oder gar keine), kann das schnell das Aus bedeuten. Laut StepStone-Gehaltsreport 2024 ist das einer der häufigsten Absagegründe – gerade bei jungen Bewerbenden. Informiere dich am besten vorher über realistische Gehälter.

Info:

Alle Lehrberufe haben für jedes Ausbildungsjahr feste Grenzen und Verdienste. Unternehmen haben nur einen sehr engen Spielraum von 25 Prozent (+ oder -) von der jeweiligen Ausbildungsvergütung abzuweichen.

Zu bescheiden = übersehen

Sich selbst positiv zu präsentieren ist kein Angeben, sondern im Bewerbungsgespräch notwendig. Wer zu zurückhaltend auftritt, wird oft übersehen. Studien zeigen: Wer sich selbstbewusst darstellt, wird als kompetenter eingeschätzt – selbst bei gleicher Qualifikation.

Tipp: Rede offen über deine Stärken, Erfolge und Erfahrungen. Nur so bekommen andere überhaupt die Chance, dich in deinem besten Licht zu sehen.

Fazit: Wenn du regelmäßig trotz guter Vorbereitung leer ausgehst, solltest du nicht einfach blind weitermachen.

Nimm dein Bewerbungs-Game in die Hand:
  1. Hol dir Feedback – zum Beispiel von Lehrer*innen, Coaches oder Karriereberatungen.

  2. Check deinen Auftritt – vielleicht wirkt dein Anschreiben weniger stark, als du denkst.

Bau dir ein Netzwerk auf – viele Jobs werden heute über Kontakte vergeben.

Du bist mehr als dein Lebenslauf

Bleib dran, reflektiere, hol dir Hilfe – und vor allem: Lass dich von Absagen nicht kleinmachen. Jeder Job, den du nicht bekommst, bringt dich deinem Ziel ein Stück näher – weil du lernst, dich besser zu zeigen.

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