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ToggleAm 17. Mai ist Internationaler Tag gegen Homophobie, Biphobie, Inter- und Transphobie – kurz IDAHOBIT. Doch was steckt dahinter? Und warum betrifft uns das alle?
💡 Tag gegen Homophobie: Was ist der 17. Mai für ein Tag?
Der 17. Mai ist kein gewöhnlicher Tag – er ist ein starkes Zeichen für Vielfalt, Respekt und Liebe. Seit 2005 wird weltweit an diesem Datum der Internationale Tag gegen Homophobie, Bi-, Inter- und Transphobie begangen. Das Ziel: ein Zeichen gegen Diskriminierung und Gewalt gegenüber queeren Menschen zu setzen – also gegenüber allen, die nicht hetero und/oder nicht cis-geschlechtlich sind.
Dass der Tag ausgerechnet am 17. Mai stattfindet, ist kein Zufall: Am 17. Mai 1990 strich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität offiziell von der Liste psychischer Krankheiten. Ein riesiger Meilenstein für die queere Community – und ein Datum, das Mut macht.
🏛️ Ein Blick zurück: Homosexualität in Deutschland ab 1871
Leider war Homosexualität über viele Jahrzehnte in Deutschland strafbar. Im Jahr 1871 wurde der berüchtigte §175 ins Strafgesetzbuch aufgenommen. Dieser Paragraf stellte sexuelle Handlungen zwischen Männern unter Strafe. Frauen waren juristisch nicht erfasst – nicht, weil sie mehr akzeptiert wurden, sondern weil man ihre Existenz schlicht ignorierte.
Besonders grausam: In der Zeit des Nationalsozialismus wurden tausende homosexuelle Männer verfolgt, verhaftet und in Konzentrationslager deportiert. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg blieb §175 in der Bundesrepublik bestehen und wurde erst 1994 endgültig abgeschafft.
🌈 Seit 2001: Langsam auf dem Weg zur Gleichberechtigung
Seit Anfang der 2000er Jahre hat sich viel getan:
- 2001: Eingetragene Lebenspartnerschaften wurden möglich – ein erster Schritt in Richtung rechtlicher Anerkennung gleichgeschlechtlicher Paare.
- 2017: Die „Ehe für alle“ wurde eingeführt. Seitdem dürfen gleichgeschlechtliche Paare nicht nur heiraten, sondern auch gemeinsam Kinder adoptieren.
- 2022: Verbot von sogenannten „Konversionstherapien“ bei Minderjährigen – also gefährliche „Umpolungsversuche“, die auf der falschen Annahme basieren, Homosexualität sei heilbar.
- 2024: Verabschiedung des neuen Selbstbestimmungsgesetzes. Damit wird es für trans, inter und nicht-binäre Menschen einfacher, ihren Vornamen und Geschlechtseintrag offiziell ändern zu lassen – ganz ohne Gutachten oder Zwangsbegutachtungen.
Deutschland hat also einiges aufgeholt – doch perfekt ist die Situation leider noch lange nicht.
🌍 Ein Blick in die Welt: Zwischen Akzeptanz und Todesstrafe
Während in vielen Ländern queere Menschen heute frei und sichtbar leben können, sieht die Realität in anderen Teilen der Welt leider ganz anders aus. In Staaten wie Kanada, Spanien, Schweden oder Neuseeland sind gleichgeschlechtliche Ehen erlaubt und queere Rechte gesetzlich geschützt – hier wird Vielfalt aktiv gefördert. Doch in mehr als 60 Ländern ist Homosexualität immer noch strafbar, in einigen davon droht sogar die Todesstrafe – zum Beispiel im Iran, in Saudi-Arabien oder Teilen von Nigeria.
Das macht klar: Der Kampf für queere Rechte ist weltweit noch lange nicht vorbei. Und genau deshalb ist der 17. Mai so wichtig – nicht nur hier, sondern überall.
🚫 Diskriminierung gibt es leider immer noch
Auch wenn Homosexualität heute rechtlich gleichgestellt ist, erleben queere Menschen im Alltag noch viel zu oft Hass, Ablehnung oder sogar Gewalt – ob auf der Straße, im Internet, in der Schule oder in der eigenen Familie. Studien zeigen: Viele LGBTQ+-Jugendliche leiden unter Mobbing und Ausgrenzung. Manche fühlen sich gezwungen, sich zu verstecken – aus Angst vor Ablehnung.
Das zeigt: Ein Coming-out ist immer noch ein mutiger Schritt. Und deshalb braucht es Tage wie den 17. Mai, um aufmerksam zu machen, um zuzuhören, zu unterstützen – und um klar zu sagen: Es ist absolut okay, homosexuell zu sein.
❤️ Sei du selbst – und steh für andere ein!
Wenn du selbst queer bist: Du bist nicht allein. Es gibt Communitys, Beratungsstellen und Menschen, die dich so akzeptieren, wie du bist. Wenn du nicht queer bist: Du kannst trotzdem viel tun. Sei ein Ally. Hör zu, setz dich ein, steh auf gegen Hass.
Denn am Ende gilt: Liebe ist Liebe. Punkt.
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