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ToggleBundeskanzler Friedrich Merz hat sich deutlich geäußert: „Mit Vier-Tage-Woche und Work-Life-Balance werden wir den Wohlstand unseres Landes nicht erhalten können.“ Stattdessen fordert er mehr Einsatz und Effizienz – für die Wirtschaft, für den Standort Deutschland, für den Wohlstand. Klingt erstmal wie: „Reißt euch zusammen, Pause gibt’s später.“
Aber was heißt das eigentlich für junge Leute wie dich? Für Azubis, Studierende oder Berufseinsteiger? Für eine Generation, die sowieso schon mit Leistungsdruck, steigenden Lebenshaltungskosten und einer immer unsicherer werdenden Zukunft klarkommen muss?
Spoiler: Die Aussage von Merz mag politisch kalkuliert sein – für dich heißt das aber nicht, dass du deine Bedürfnisse ignorieren solltest.
Was bedeutet Work-Life-Balance überhaupt?
Work-Life-Balance heißt nicht: „Ich will nie wieder arbeiten.“ Es heißt: Leben und Arbeiten sollen sich nicht gegenseitig kaputt machen. Wer ständig gestresst, überarbeitet oder mental ausgebrannt ist, bringt auf Dauer weder gute Leistung noch Lebensfreude. Und ja – auch mit einer guten Balance kann man erfolgreich sein.
Gerade junge Menschen wissen das längst. Die Generation Z gilt vielen als „nicht leistungsbereit“. Aber die Wahrheit ist: Viele sind sogar sehr leistungsbereit – aber nicht um jeden Preis. Sie wollen gesund bleiben, Zeit für Familie, Freunde und sich selbst. Und das ist mehr als verständlich.
Warum Balance gerade für junge Menschen wichtig ist
- Ausbildung & Studium sind kein Zuckerschlecken
Viele Azubis arbeiten schon früh unter realem Leistungsdruck. Schichten, Prüfungsstress, wenig Geld. Studierende kämpfen mit Nebenjobs, Leistungsnachweisen, BAföG-Fristen. Wenn da keine Pausen möglich sind, bleibt schnell mal die mentale Gesundheit auf der Strecke. - Berufseinstieg = Belastungsprobe
Erste Jobs bringen Verantwortung, Deadlines, oft Überstunden – und das Gefühl, sich „beweisen“ zu müssen. Gleichzeitig erwarten viele Unternehmen Flexibilität, Mobilität, Extra-Engagement. Und das alles ohne geregelte Arbeitszeiten? Da ist eine klare Balance wichtiger denn je. - Mentale Gesundheit ist kein Luxus
Burnout, Depression, Angststörungen: Diese Begriffe gehören leider längst zur Lebensrealität vieler junger Menschen. Ohne Balance riskierst du ernsthafte Langzeitfolgen – körperlich und seelisch.
So behältst du deine Work-Life-Balance – auch im Leistungsdruck
✓ Kenne deine Grenzen
Du musst nicht alles machen, was möglich ist. Sag Nein, wenn’s zu viel wird. Auch in der Ausbildung oder im Job darfst du für dich selbst einstehen.
✓ Plane aktiv Pausen ein
Work-Life-Balance passiert nicht von allein. Plane bewusst Zeiten ohne Bildschirm, ohne Termine, ohne To-dos. Dein Kopf wird’s dir danken.
✓ Finde deinen Rhythmus
Bist du morgens produktiver oder eher abends? Wenn du es kannst, gestalte deinen Alltag so, wie er zu dir passt. Flexibilität kann ein Gamechanger sein.
✓ Suche Unterstützung
Ob Mentor, psychologische Beratung oder Betriebsrat: Du bist nicht allein. Sprich früh über Überlastung – es ist kein Zeichen von Schwäche.
Arbeit kann Sinn machen – und dir richtig was geben
Arbeiten muss nicht bedeuten, sich komplett aufzureiben. Wenn du eine Aufgabe findest, die dich interessiert oder dir das Gefühl gibt, etwas zu bewegen, kann sie dir richtig Energie geben. Erfolg fühlt sich gut an – vor allem, wenn er aus eigener Kraft kommt. Es ist stark, Ziele zu haben und dafür loszugehen. Ob Ausbildung, Studium oder Job: Wenn du dich reinhängst, lernst du nicht nur für den Lebenslauf, sondern auch fürs Leben. Wichtig ist dabei nur, dass du dich selbst nicht vergisst. Gute Leistung und Work-Life-Balance schließen sich nicht aus – im Gegenteil: Wer auf sich achtet, bleibt motiviert, gesund und bringt langfristig mehr. Du darfst stolz sein, wenn du dich anstrengst – und genauso, wenn du dir deine Pausen nimmst.
Lesetipp: Entgelttransparenzgesetz: Was du über gleiche Bezahlung wissen solltest
Fazit: Deine Balance zählt
Friedrich Merz mag fordern, dass Deutschland härter arbeitet. Aber du darfst fordern, dass dein Leben lebenswert bleibt. Work-Life-Balance ist kein Luxusproblem – sie ist die Grundlage dafür, dass wir langfristig gesund, motiviert und leistungsfähig bleiben.
Unsere Generation will keine faule, sondern eine faire Zukunft. Und dafür lohnt es sich, auch mal laut zu sein.