Teilzeitausbildung Berufsschule: So klappt’s im Doppelpack

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Du willst arbeiten, Geld verdienen – aber dir bleibt aus privaten Gründen nur wenig Zeit? Dann ist die Teilzeitausbildung vielleicht genau dein Ding. Verschiedene Personen, wie Alleinerziehende, Menschen mit Beeinträchtigungen und Geflüchtete, können von der Teilzeitausbildung profitieren. Dann ist die Teilzeitausbildung vielleicht genau dein Ding. Doch wie läuft das eigentlich mit der Berufsschule? Wir klären das für dich.

Was ist eine Teilzeitausbildung überhaupt?

Eine Teilzeitausbildung ist – wie der Name schon sagt – eine Ausbildung in reduziertem Umfang. Anstatt 40 Stunden pro Woche arbeitest du zum Beispiel nur 25 oder 30. Seit 2020 ist die Ausbildung in Teilzeit für alle Auszubildenden zugänglich und bietet eine flexible Option für Menschen mit persönlichen Verpflichtungen. Das kann superpraktisch sein, wenn du zum Beispiel:

  • ein Kind betreust,

  • Angehörige pflegst,

  • gesundheitliche Einschränkungen hast,

  • oder einfach aus anderen persönlichen Gründen nicht voll arbeiten kannst.

Wichtiger Punkt: Der Ausbildungsinhalt und die Ausbildungsdauer bleiben gleich!

Auch in Teilzeit lernst du alle Inhalte, die für deinen Ausbildungsberuf wichtig sind. Die Flexibilität der Teilzeitausbildung ermöglicht es dir, dein Ausbildungsziel trotz längerer Dauer zu erreichen. Du brauchst also keine Sorge haben, dass du etwas verpasst – es dauert nur etwas länger. Eine reguläre Ausbildung geht meist 3 Jahre. In Teilzeit sind es oft 3,5 oder sogar 4 Jahre, je nach Modell.

Voraussetzungen und Anforderungen

Die Teilzeitausbildung bietet eine flexible Möglichkeit, eine Berufsausbildung in Teilzeit zu absolvieren. Um jedoch eine Teilzeitausbildung zu beginnen, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Zunächst ist das Einverständnis des Ausbildungsbetriebes erforderlich. Ohne die Zustimmung des Unternehmens kann keine Teilzeitausbildung stattfinden. Zudem muss eine klare Teilzeitvereinbarung getroffen werden, die die täglichen oder wöchentlichen Ausbildungszeiten festlegt.

Es gibt verschiedene Modelle, wie die Teilzeitausbildung gestaltet werden kann. Ein Beispiel ist das Teilzeit-Modell, bei dem die tägliche Arbeitszeit reduziert wird. Ein anderes Beispiel ist das Zeitraummodell, bei dem die Ausbildung über einen längeren Zeitraum gestreckt wird. Wichtig ist, dass die Auszubildenden und die Ausbildenden gemeinsam die Rahmenbedingungen festlegen, um sicherzustellen, dass die Ausbildung erfolgreich verläuft.

Modelle der Berufsausbildung

Es gibt verschiedene Modelle der Berufsausbildung, die in Teilzeit absolviert werden können. Dazu gehören das Teilzeit-Modell, das Zeitraummodell und das Komplettmodell. Jedes dieser Modelle hat seine eigenen Vor- und Nachteile. Beim Teilzeit-Modell wird die tägliche oder wöchentliche Ausbildungszeit reduziert, während beim Zeitraummodell die gesamte Ausbildungsdauer verlängert wird. Das Komplettmodell kombiniert beide Ansätze und bietet eine flexible Gestaltung der Ausbildungszeit.

Die Wahl des richtigen Modells hängt von den individuellen Bedürfnissen und der Situation der Auszubildenden ab. Es ist wichtig, dass die Auszubildenden und die Ausbildenden gemeinsam entscheiden, welches Modell am besten geeignet ist. Die Teilzeitausbildung kann in verschiedenen Berufen absolviert werden, wie zum Beispiel in der Pflege, im Handwerk oder im Dienstleistungsbereich.

Wie funktioniert die Teilzeitausbildung mit der Berufsschule?

Jetzt wird’s spannend: Die Berufsschule ist bei einer Teilzeitausbildung Pflicht – und zwar in Vollzeit! Die Berufsschulen spielen eine zentrale Rolle in der Teilzeitausbildung und es ist notwendig, die Kooperationen zwischen Berufsschulen, Ausbildungsbetrieben und Auszubildenden zu fördern.

Das bedeutet:

  • Du gehst ganz normal zur Berufsschule, wie alle anderen Azubis auch.

  • Der reduzierte Teil betrifft nur die Zeit im Ausbildungsbetrieb.

Warum das so ist? Die Berufsschule richtet sich nach dem Lehrplan des Bundeslandes und ist für alle gleich. Damit du am Ende dieselbe Prüfung machen kannst wie Vollzeit-Azubis, musst du in der Schule auch denselben Stoff mitnehmen.

So sieht dein Alltag aus

Ein Beispiel für einen typischen Wochenplan in Teilzeitausbildung:

Tag

Was passiert?

Montag

Berufsschule (z. B. 6 Unterrichtsstunden)

Dienstag

Arbeit im Betrieb (z. B. 6 Stunden)

Mittwoch

Arbeit im Betrieb (z. B. 6 Stunden)

Donnerstag

Berufsschule

Freitag

Arbeit oder frei – je nach Modell

Wenn ein kompletter Arbeitstag weniger gearbeitet wird, kann dies die Ausbildungsvergütung und den Urlaubsanspruch beeinflussen. Teilzeit-Auszubildende haben jedoch die gleiche Anzahl an Urlaubstagen wie Vollzeit-Auszubildende, vorausgesetzt, ihre tägliche Ausbildungszeit wird nicht um einen ganzen Arbeitstag gekürzt.

Welche Berufe sind für eine Teilzeitausbildung geeignet?

Grundsätzlich ist das in fast allen anerkannten Ausbildungsberufen möglich – egal ob im Büro, im Handwerk oder im sozialen Bereich. Berufsschulen und Bildungseinrichtungen gehen auf die Bedürfnisse von Teilzeitauszubildenden ein und es gibt rechtliche Regelungen für die Durchführung einer Teilzeitausbildung. Beliebt sind zum Beispiel:

  • Kauffrau/-mann für Büromanagement

  • Erzieher/in

  • Pflegefachkraft

  • Friseur/in

  • Medizinische Fachangestellte

Wichtig ist: Dein Betrieb muss zustimmen – und der Ausbildungsrahmen muss in Teilzeit realisierbar sein.

Gut zu wissen: Rechtliche Grundlagen im Berufsbildungsgesetz

Die Teilzeitausbildung ist gesetzlich geregelt, genauer gesagt in § 7a des Berufsbildungsgesetzes (BBiG). Seit dem 1. Januar 2020 gibt es eine Neuregelung im BBiG, die die Teilzeitausbildung flexibler gestaltet und einen breiteren Personenkreis anspricht. Die wichtigsten Punkte:

  • Du musst einen Antrag bei der zuständigen Kammer (z. B. IHK oder HWK) stellen.

  • Der Berufsschulbesuch bleibt verpflichtend – und in der Regel in voller Stundenzahl.

  • Die Ausbildungsvergütung kann reduziert werden, je nach Stundenumfang.

Fazit: Teilzeitausbildung und Berufsschule? Geht klar!

Wenn du dein Leben flexibel gestalten willst, aber trotzdem nicht auf eine Ausbildung verzichten willst, ist die Teilzeitausbildung eine richtig gute Lösung. Diese Ausbildungsform ist besonders vorteilhaft für Menschen, die aufgrund persönlicher Umstände, wie Kinderbetreuung oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen, eine flexible Ausbildungsform benötigen. Klar, der Spagat zwischen Betrieb, Schule und Privatleben ist eine Herausforderung – aber mit Motivation und Unterstützung packst du das.

Extra-Tipp: Lass dich vorab bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit oder bei deiner zuständigen Kammer beraten – dort bekommst du konkrete Infos und Unterstützung!

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