Tinte statt TikTok? Warum Tagebuch schreiben wieder cool ist

Junge Frau schreibt in ihr Tagebuch.
© wayhome

Am 12. Juni ist Welttag des Tagebuchs – und auch wenn das nach einem etwas angestaubten Feiertag klingt, steckt da mehr drin, als du denkst. Denn Tagebuchschreiben ist längst nicht mehr nur was für Drama-Queens oder geheimnisvolle Teenie-Heldinnen aus alten Filmen. Heute heißt das Ganze „Journaling“ und ist ein echter Selbstfürsorge-Trend. Aber was steckt dahinter – und bringt’s wirklich was?

Warum gerade der 12. Juni?

Der Welttag des Tagebuchs wird zu Ehren von Anne Frank begangen. Ihr weltberühmtes Tagebuch, das sie während des Zweiten Weltkriegs führte, begann sie am 12. Juni 1942 – an ihrem 13. Geburtstag. Mit ihren Worten hat sie Geschichte geschrieben. Ihr Tagebuch steht heute symbolisch für die Kraft des Schreibens, für Selbstreflexion, für Hoffnung. Der 12. Juni ist deshalb mehr als nur ein Reminder – es ist eine Einladung, selbst den Stift (oder das Smartphone) in die Hand zu nehmen.

Journaling: Warum das Schreiben dir guttut

Ob oldschool mit Schloss oder fancy Notion-App – regelmäßig Gedanken aufzuschreiben, kann dir mental echt helfen. Warum?

  • Gedanken sortieren: Wenn dein Kopf überläuft, hilft Schreiben beim Entwirren.
  • Gefühle rauslassen: Statt alles runterzuschlucken, bringst du’s aufs Papier.
  • Klarheit finden: Oft merkst du beim Schreiben, was dich wirklich beschäftigt.
  • Selbstvertrauen stärken: Wenn du später zurückliest, siehst du, wie weit du gekommen bist.

Studien zeigen: Wer regelmäßig journalt, ist oft reflektierter, ruhiger und hat ein positiveres Mindset. Klingt gut? Ist es auch.

Handschriftlich oder digital – was ist besser?

Kurz gefasst: Was dir gut tut, ist genau richtig. Und hier kommt die etwas ausführlichere Erklärung:

🖊️ Handschriftlich:
Du schreibst langsamer, dadurch überlegter. Dein Gehirn verarbeitet die Gedanken intensiver. Es entsteht so eine Art „Mind-Body-Connection“. Außerdem: Kein Bildschirm, keine Ablenkung – gut zum Runterkommen.

💻 Digital:
Schneller, bequemer, immer dabei. Du kannst Texte durchsuchen, organisieren und strukturieren. Praktisch, wenn du viel unterwegs bist oder gleich Tools wie Mood-Tracker, Sprachnachrichten oder Fotos einbauen willst.

Tipp: Probier beides aus – und mach das, was sich für dich richtig anfühlt.

Dankbarkeitstagebuch: Klein, aber mächtig

Tagebuch schreiben ist nicht jedermanns Ding – klar, es kostet Zeit und manchmal auch Nerven. Aber fünf Minuten pro Tag für ein Dankbarkeitstagebuch? Die lohnen sich wirklich! Das funktioniert so: Du nimmst dir jeden Abend ein paar Minuten Zeit und schreibst auf, was am Tag gut war – kleine Erfolge, schöne Momente, Dinge oder Menschen, für die du dankbar bist.

Und warum? Weil es laut Studien (z. B. von Psychologieprofessor Dr. Robert A. Emmons von der University of California) tatsächlich wirkt: Menschen, die regelmäßig Dankbarkeit notieren, berichten von besserer Stimmung, mehr Optimismus, besserem Schlaf – und sie sind sogar seltener krank. Der Trick: Du trainierst dein Gehirn darauf, das Positive bewusster wahrzunehmen – und das verändert deine Sicht aufs Leben.

Reisetagebuch: Erinnerungen, die bleiben

Reisen gehört zu den schönsten Erfahrungen im Leben – neue Orte entdecken, fremde Kulturen erleben, ungewohnte Gerichte probieren und spannende Menschen kennenlernen. Klar, dein Handy ist nach dem Trip meistens randvoll mit Fotos. Doch Bilder allein erzählen selten die ganze Geschichte. Mit der Zeit vergisst man Details: Wie hieß nochmal dieser kleine Ort am Meer? Mit wem hast du nachts am Lagerfeuer gelacht? Und wo genau ist dieses verrückte Missgeschick passiert? Ein Reisetagebuch hilft dir, solche besonderen Momente lebendig zu halten. Du hältst nicht nur fest, was du gesehen hast, sondern auch, wie du dich dabei gefühlt hast. Selbst Jahre später ist es ein echtes Highlight, darin zu blättern und all die Abenteuer noch einmal zu durchleben – ganz ohne Filter, aber mit ganz viel Gefühl.

Fazit: Dein Leben. Deine Worte.

Tagebuch schreiben ist keine Pflichtübung und auch kein Wettbewerb. Es geht nur um dich. Um deinen Blick nach innen. Um Gedanken, die Raum brauchen. Gefühle, die raus wollen. Und Erinnerungen, die du festhalten willst.

Ob am 12. Juni oder einfach irgendwann: Probier’s mal aus. Vielleicht entdeckst du etwas, das dich durch den Alltag trägt – oder sogar durchs ganze Leben.

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