Generation Berufseinstieg: Zwischen Klassenzimmer und Office-Alltag fehlt was

Fünf junge Teammitglieder stehen zusammen in einem modernen Büro mit lächelnden Gesichtern.
© SeventyFour

Warum fühlen sich so viele junge Menschen beim Start ins Berufsleben allein gelassen? Eine aktuelle Studie zeigt: Schule, Eltern und Politik lassen die Generation “Berufseinstieg“ mit ihren Fragen oft im Regen stehen.

Überfordert, planlos – aber optimistisch

Die Studie „Ready, Set, Work!“ von Kira Marie Cremer in Kooperation mit Appinio hat 1.000 junge Menschen zwischen 16 und 24 Jahren gefragt, wie sie ihren Berufseinstieg erleben. Die Ergebnisse zeigen: Es gibt viele Baustellen.

Die wichtigsten Zahlen:

  • 67 Prozent fühlen sich nicht ausreichend unterstützt beim Berufseinstieg.

  • 28 Prozent wünschen sich mehr Praktika, um Berufe realistisch kennenzulernen.

  • Nur 40 Prozent der Befragten fühlen sich sicher in Gehaltsverhandlungen, obwohl die Hälfte bereits welche geführt hat.

  • 78 Prozent blicken trotzdem positiv in ihre Zukunft.

“Weder Schule, Eltern noch Unternehmen liefern die nötige Orientierung, die die ‚Generation Berufseinstieg‘ braucht. Viele junge Talente stolpern ins Berufsleben, statt mit einer klaren Perspektive zu starten“, meint Kira Marie Cremer, Autorin und Dozentin.

Was jungen Menschen beim Berufseinstieg fehlt

1. Orientierung

Obwohl Praktika die Berufswahl stark beeinflussen, wünschen sich viele mehr davon – und früher im Leben. Vor allem ab Klasse 8 könnte Schule hier viel mehr tun.

2. Wissen über Geld & Verträge

Versicherungen, Gehaltsverhandlungen, Nettolohnrechner – für viele ein Mysterium. In der Schule lernen sie dazu so gut wie nichts.

3. Realistische Einblicke

Berufe klingen oft spannend – bis man merkt, was dahinter steckt. Praktika und Gespräche mit Menschen aus dem Job helfen, die Realität zu verstehen

Was beim Job wirklich zählt

Laut Studie sind das die Top-4-Kriterien der „Generation Berufseinstieg“ bei der Jobwahl:

  1. Ein faires Gehalt (55,7 Prozent)

  2. Flexible Arbeitszeiten und -orte (33,3 Prozent)

  3. Möglichkeiten zur Weiterbildung (25 Prozent)

  4. Aufstiegschancen (22,1 Prozent)

9-to-5 im Büro? Für viele ist das unattraktiv. Arbeit soll sicher sein, aber auch Spaß machen und ins Leben passen.

Was für junge Leute attraktiv ist

✔ Praktika, um Berufe kennenzulernen.
✔ Flexibilität: Homeoffice, Gleitzeit, Remote-Optionen.
✔ Gehaltstransparenz schaffen, denn junge Menschen wollen wissen, worauf sie sich einlassen.

Was Eltern tun können

  • Ermutigen, verschiedene Wege zu gehen.

  • Karriere nicht nur an Geld festmachen.

  • Eigene Erfahrungen teilen. Gehaltsgespräche, Versicherungen, erste Verträge.

  • Netzwerken fördern. Kontakte helfen, Jobs zu finden und Branchen zu verstehen.

Fazit: Der Fachkräftemangel beginnt in der Schulzeit

Die Studie zeigt: Junge Menschen wollen arbeiten, lernen und sich entwickeln. Aber sie brauchen Orientierung, Wissen über die Arbeitswelt und echte Chancen. Unternehmen, Schulen, Eltern und Politik müssen dafür zusammenarbeiten. Denn: Ein sicherer Start ins Berufsleben ist kein Luxus – sondern Grundvoraussetzung für die Zukunft.

-unterstützt durch KI-

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