Angst vor Altersarmut: Gen Z sorgt lieber vor

Geöffneter Tresor mit einem leuchtenden Inneren, das aus dem Tresor herausstrahlt.
© DanielMegias

Fast ein Drittel der jungen Erwachsenen glaubt nicht, dass sie im Alter eine gesetzliche Rente bekommen werden. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der ING Deutschland und Visa unter 18- bis 30-Jährigen. Die Generation Z rechnet also nicht mehr damit, dass der Staat für sie vorsorgt und nimmt ihre Altersvorsorge selbst in die Hand.

Sparen statt Sorgen: ETFs statt Sparschwein

Laut der Studie spart mehr als die Hälfte (55 Prozent) der jungen Menschen gezielt für die Altersvorsorge. Viele tun das über Wertpapiersparpläne: Rund die Hälfte der jungen Befragten investiert regelmäßig, im Schnitt etwa 350 Euro im Monat. Am beliebtesten sind ETFs, also Fonds, die automatisch viele Aktien bündeln und so das Risiko verteilen. Als im April 2025 der globale Zollstreit die Börsen verunsicherte, nutzten zwei Drittel der jungen Anleger die Gelegenheit zum Nachkaufen, statt in Panik zu verkaufen.

Finanzielle Schere zwischen Männern und Frauen

Die Zahlen zeigen aber auch eine deutliche Ungleichheit: Junge Männer haben im Schnitt rund 500 Euro mehr netto im Monat als Frauen. Dadurch können sie auch mehr sparen, 28 Prozent ihres Einkommens gegenüber 24 Prozent bei Frauen. Während Männer häufiger langfristig anlegen, müssen Frauen oft stärker haushalten.

Bargeld? Kaum noch ein Thema

Die Gen Z ist digital, auch beim Geld. Nur noch 38 Prozent der jungen Erwachsenen heben überhaupt regelmäßig Bargeld ab. Immer mehr bezahlen per Karte oder Smartphone. Schulden dagegen? Eher ein No-Go: Kredite werden nur in Ausnahmefällen aufgenommen, etwa für Notlagen oder den Immobilienkauf.

Sicher vor Rendite, aber mit Plan

Sicherheit ist der Gen Z wichtiger als schnelle Gewinne. 92 % legen Wert darauf, ihr Geld risikoarm anzulegen, und meiden spekulative Zockereien. Trotzdem denken sie langfristig: Rücklagen, Altersvorsorge und Immobilien stehen ganz oben auf der Liste, Konsum eher unten.

Fazit: Während frühere Generationen oft auf den Staat vertrauten, setzt die Gen Z auf Eigeninitiative. Sie spart, investiert und denkt langfristig, auch wenn sie weiß, dass das Geld manchmal knapp ist. Die Angst vor Altersarmut ist größer als je zuvor, aber es gibt eine Strategie dagegen: Selbst aktiv werden statt abwarten.

Quelle: ING Deutschland 

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